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TGSH feiert Absolventinnen von MomStarter

Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. zieht Zwischenbilanz des Projekts Momstarter. Im Rahmen eines Bergfestes hat sich das Projekt der Öffentlichkeit präsentiert.

Seit Beginn des Jahres 2018 ist das Projekt MomStarter, welches langzeitarbeitslose Frauen mit Migrationshintergrund bei der Arbeitssuche unterstützt, im Kuhberg 32 aktiv. Die Hälfte seiner Laufzeit feierte das Projekt mit einem „Bergfest“ zusammen mit ca. 60 Gästen. Die Veranstaltung wurde vom Landesvorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V., Dr. Cebel Küçükkaraca, eröffnet. Dieser erklärte: „Hausfrauliche Klischees, mit denen sich zugewanderte Frauen bis heute konfrontiert sehen, wirken sich negativ auf die Arbeitsmarktintegration aus. Die großen Potenziale, welche diese Frauen mitbringen, sollte unsere Gesellschaft jedoch nutzen. Deshalb hat sich die TGS-H die gezielte Förderung von Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte zur Aufgabe gemacht. MomStarter ist eines unserer erfolgreichen Projekte mit dieser Zielgruppe.“

Zu Gast waren bei dieser Veranstaltung der Stadtrat von Neumünster Carsten Hilgruber, der Leiter des Jobcenters Thorsten Hippe und Herr Martin Tretbar-Endres vom Arbeitsministerium. Die Gäste betonten in ihren Grußworten die gute Zusammenarbeit mit der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. Die Migrant*innenorganisation habe sich bereits in der Vergangenheit durch die gute Zielgruppenerreichung und viele erfolgreiche Projekte ausgezeichnet.

Die Projektleiterin Maria Nieder, stellte im Folgenden die Bildungsangebote des Projekts vor, wie z.B. die Deutschkurse, die EDV-Kurse, das Bewerbungscoaching und den Handarbeitskurs. Die wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt sind die Motivation, berufliche Perspektiven entwickeln zu wollen und die regelmäßige Kursteilnahme. Das Projekt konnte Firmen aus verschiedensten Branchen als Kooperationspartner gewinnen und führt regelmäßige Betriebsbesuche durch. Nieder erklärte: „Die größten Hemmnisse bei der Arbeitsaufnahme sind mangelnde Sprachkenntnisse und fehlende Ganztagsbetreuung für Kinder. An den Sprachkenntnissen können wir im Projekt arbeiten, bei den fehlenden Betreuungsplätzen bleibt uns nur der Appell an die Politik. Besonders die alleinerziehenden Teilnehmerinnen haben es aktuell in Neumünster sehr schwer.“

Während zur Zeit 31 Frauen im Projekt aktiv teilnehmen, haben bereits 12 ehemalige Teilnehmerinnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder eine Ausbildung aufgenommen. Diesen erfolgreichen Frauen wurden im Rahmen der Veranstaltung Teilnahmezertifikate durch Herrn Dr. Küçükkaraca überreicht. So wie zum Beispiel die dreißigjährige Sara Mohamad, die es trotz drei kleiner Kinder geschafft hat, am Projekt teilzunehmen. Sie erzählt: „Der Betriebsbesuch im Ansgarstift hat mir so gut gefallen, dass ich gleich nach einem Praktikum gefragt hatte. Ich hätte nie gedacht, dass mir der Pflegeberuf so gut gefällt. Im Februar beginne ich eine Ausbildung zur Pflegehelferin.“

In aufwändigen Kostümen erfreute die Jugendgesangsgruppe der Bulgarischen Gemeinschaft Neumünster e.V. die Gäste mit Gesangsbeiträgen. Bei einem selbstgemachten Büffet begann der lockere Teil des Abends, den die Anwesenden nutzten um ins Gespräch zu kommen.