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Politik und Popcorn - Die große Wahlwerbeshow

Auch bei Orkanböen und Unwetterwarnung hatten die Interessierten den Wetter getrotzt und fanden sich in der Türkischen Gemeinde ein, um gemeinsam auseinanderzuklamüsern, was in den Werbespots - manchmal mehr zwischen den Zeilen als direkt - genau gesagt wird.

Mit einer detaillierten Analyse der Bildsprache, der Musikauswahl, der Images, die aufgebaut werden, und der Positionierungen, die getroffen werden - und vieler Punkte mehr - führte der Moderator und Slam-Poet Björn Högsdal durch den Abend.

Die Teilnehmer_innen diskutierten unter anderem die Grundstimmung, die mit den Spots vermittelt wird, und tauschten sich darüber aus, welche Filme in welcher Hinsicht am ansprechendsten sind (bspw. mit Bezug auf Inhalt, Musik, oder Ästhetik). Außerdem wurde immer wieder gemeinsam überlegt, welche Themen in den Spots repräsentiert sind. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt, indem er sagte: "Man braucht gar nicht weit gehen, man muss nur einmal vor die Haustür, und sich umgucken, um alles zu sehen, woran wir in Deutschland noch arbeiten müssen!"

Immer wieder gab es bei den Teilnehmer_innen solche und "Aha!-Momente" und gemeinsames Lachen oder Naserümpfen über allzu offensichtliche Manipulationsversuche - und natürlich genossen alle das reichlich vorhandene Popcorn, das bei einem richtigen Kinoabend ja nicht fehlen darf..

Der wichtigste Punkt allerdings, in dem sich alle einig waren, ist zum Einen, dass es nicht ausreicht, sich nur mit Werbespots zu informieren. Slam-Poet Högsdal sagte dazu: "Wahlwerbespots sind wie Schaufenster, in denen Produkte zu sehen sind. Wer wirklich etwas über das wissen will, was verkauft wird, muss den Katalog durchlesen."