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İftar-Essen der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein

Für Dienstag den 30.05.2017 hatte die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. wie bereits in vergangenen Jahren zum gemeinsamen İftar-Essen im Fasten-Monat Ramadan geladen. Zahlreichende Repräsentant_innen verschiedener politscher Gremien und Vertreter_innen von Kooperationspartner_innen und anderen Akteur_innen der Integrationsarbeit waren der Einladung des Landesvorsitzenden der Türkischen Gemeinde, Dr. Cebel Küçükkaraca, nach Kiel gefolgt.

Zur Einstimmung auf das gemeinsame Mahl betonten alle Redner in ihren Grußworten die Bedeutung der Toleranz für ein friedvolles und fruchtbares Miteinander in der Gesellschaft. Der Gastgeber, Dr. Cebel Küçükkaraca, erinnerte daran, dass auch im Jahr 2017 noch nicht in allen Ländern Friede eingekehrt sei, in dem ein solches Miteinander möglich ist. „Gerade deshalb sind wir dankbar für den gesellschaftlichen Frieden, den wir in Deutschland genießen können“, sagte er, denn in Deutschland existiere ein solches gemeinsames Miteinander bereits. Es gelte aber auch das Zusammenleben noch weiter zu stärken durch gegenseitiges Interesse und fortwährende Kommunikation. „Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, durch einen offenen Dialog unsere Gesellschaft zu stärken und in Freiheit voneinander zu lernen. Ohne Offenheit, Interesse und Verständnis für andere und das Anderssein ist dieses allerdings nicht möglich.“

Der stellvertretende Stadtpräsident der Landeshauptstadt Kiel, Robert Vollborn, schloss sich dieser Einschätzung an: „Mehr als Toleranz muss es sein“, forderte er, „das was wir brauchen ist Respekt füreinander.“ Er betonte außerdem die wichtige Rolle, die der TGS-H in der Interkulturellen Arbeit zukommt und durch sie mit Leben gefüllt wird.

Der Erste Landtagsvizepräsident Bernd Heinemann attestierte der TGS-H, in ihrem langjährigen Engagement ein starker, verlässlicher Partner zu sein, der bei Muslimen und Nicht-Muslimen hohes Vertrauen und Anerkennung genieße. Insbesondere im Ramadan, in dem es um Besinnung und Fokussierung auf das eigenen Innere und eine Neujustierung des inneren Kompass‘ gehe, seien gegenseitige Wertschätzung und Austausch die Gebote der Stunde. „Denn wir haben keine Angst, weil wir uns kennen.“

Landesinnenminister Stefan Studt bedankte sich abschließend insbesondere beim Landesvorsitzenden Dr. Cebel Küçükkaraca für die langjährige Rolle als Kritiker und Mahner, aber auch als Berater und Ratgeber, die er in der Zusammenarbeit mit der scheidenden Landesregierung eingenommen habe. Schleswig-Holstein sei offen in der Auseinandersetzung mit Vielfalt, und gerade im gemeinsamen Fastenbrechen spiegele sich diese Philosophie des „miteinander leben, nicht nebeneinander“ wider.

Nachdem durch Rafet Şentürk der traditionelle Gebetsruf vorgetragen worden war, konnten die Gäste beim gemeinsamen Essen ihre eigenen Gedanken zu den aufgeworfenen Fragen austauschen und den Abend in besinnlich-angeregter Stimmung ausklingen lassen.