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Zweisprachigkeit

Am 26.03.2014 fand im DGB Haus in Lübeck um 18:30 Uhr eine Veranstaltung zur Zweisprachigkeit statt.

Die Referent_innen, die als Sprachen-Lehre_innen beschäftigt sind, berichteten über die wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse, bei einer bilingualen Erziehung. Sie teilten mit, welches die zahlreichen Chancen und die wenigen Risiken einer Zweisprachigkeit sind.
Dabei beantworteten sie die Fragen zweisprachig erziehender Eltern und gingen auf ihre Sorgen ein. Sie legten die Vorteile frühkindlicher Zweisprachigkeit offen, damit die Eltern zukünftig die zweisprachige Erziehung zu ihrer eigenen Zufriedenheit gestalten können.

Die Grußreden hielten Herr Dr. Cebel Küçükkaraca, Landesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V., Herr Berati Alver, Vizekonsul und stellvertretender Bildungsattaché des Generalkonsulats der Republik Türkei in der Hansestadt Hamburg und Herr Gustaf Dreier, Schulrat der Hansestadt Lübeck. In allen Begrüßungsreden war die Gemeinsamkeit herauszuhören, dass Zweisprachigkeit eine Ressource ist, die schon früh gefördert werden muss.

Die Vorträge wurden von Frau Fulya Şen, Konsulatslehrerin für Türkisch in Lübeck, Herrn Michael Gillert, Dipl. Handelslehrer IBW Uni Hamburg und Vater von einer zweisprachigen Tochter und Herrn Lütfi Dede, Konsulatslehrer für Türkisch in der Bilingualen Schule in Hamburg gehalten. Frau Şen ging auf die wissenschaftliche Sicht auf Zweisprachigkeit ein. Ihre wichtigste Botschaft war, dass die Förderung der Zweitsprache spätestens im dritten Lebensjahr einsetzen muss, um die Lernmechanismen des Gehirns optimal auszunutzen. Herr Gillert ging auf die praktische und emotionale Sicht auf Zweisprachigkeit ein und verdeutlichte, dass Lernen ein individueller Prozess ist und dass Erst- und Zweitsprache Begriffe sind, die in der Lebensrealität von Jugendlichen keine Rolle spielen. Sie sprächen beide Sprachen wertfrei und gleichwertig.
Herr Dede stellte den Lehrplan und die praktischen Abläufe an einer zweisprachigen Schule und die Unterschiede zur einsprachigen Schule vor.

Die Veranstaltung wurde moderiert und übersetzt von Murat Baydaş, Projektmitarbeiter des Projekts ATS-H.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts "Aktive Teilhabe in Schleswig-Holstein (ATS-H)" statt und wurde gefördert durch das Bundesministerium für Inneres, sowie das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein.

Die Kooperationspartner waren das Türkische Generalkonsulat in Hamburg, der DGB und der Türkische Elternbund Lübeck und Umgebung.