
Traditionelle Fastenbrechen der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein
Am gestrigen Abend fand das traditionelle Fastenbrechen der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein (TGS-H) statt. Zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um diesen besonderen Anlass gemeinsam zu begehen. Darunter die stellvertretende Vorsitzende des schleswig-holsteinisches Landtags Eka von Kalben, der stellvertretende Ministerpräsident Tobias Goldschmidt, die Konsulin der Republik Türkiye Hamburg Yıldız Albostan und Renate Treutel, die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Kiel. Die Veranstaltung bot nicht nur Raum für den interkulturellen Austausch, sondern auch für inspirierende Reden, die den Geist des Ramadans und seine Bedeutung für die Gesellschaft hervorhoben.
Der Landesvorsitzende der TGS-H eröffnete die Veranstaltung mit einer eindrucksvollen Rede, in der er die anwesenden Ehrengäste begrüßte und die Bedeutung des Ramadans als Zeit des Verzichts, der Solidarität und der Besinnung betonte. Er hob hervor, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt sei und dass Nichtregierungsorganisationen eine tragende Rolle in der Stärkung der Demokratie spielen. Zudem mahnte er eine sachliche und besonnene Debatte über Migration an, die nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden dürfe. Abschließend sprach er seine Dankbarkeit für die gute Zusammenarbeit mit der Landesregierung und den kommunalen Vertreter*innen aus.
Eka von Kalben, Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags, bedankte sich herzlich für die Einladung und hob die Bedeutung des Verzichts hervor, um sich auf innere Werte zu besinnen. Sie berichtete von ihrem persönlichen „digital detox“ in der vergangenen Woche und zog eine Parallele zwischen der Informationsflut moderner Medien und ungesundem Fast Food, „wir nehmen es ständig zu uns und abends haben wir Bauchschmerzen“. Sie ermutigte dazu, die während des Verzichts gewonnene Kraft zu bewahren und nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Zudem würdigte sie die Arbeit der TGS-H als wertvolle Moderatorin zwischen den Kulturen und sprach ihren Dank im Namen aller Abgeordneten aus.
Der stellvertretende Ministerpräsident Tobias Goldschmidt überbrachte herzliche Grüße des Ministerpräsidenten und teilte persönliche Erfahrungen aus seiner Studienzeit im Nahen Osten, wo er große Gastfreundschaft erleben durfte. Er stellte eine Analogie zwischen dem Verzicht im Ramadan und dem Verzicht für den Klimaschutz her: Beide seien Akte der Barmherzigkeit und Solidarität gegenüber jenen, die sich selbst nicht vor den Folgen des Klimawandels schützen können. Er betonte die Verantwortung im Umgang mit Ressourcen und dankte der TGS-H für ihr Engagement, Menschen in Not zu helfen und ihre Türen für alle zu öffnen.
Konuslin Yildiz Albostan sprach den Anwesenden ihre besten Wünsche für einen glücklichen Ramadan aus und betonte die Kraft der Freundschaft und Solidarität, die an diesem Abend geteilt werde.
Bürgermeisterin Renate Treutel richtete ihr Grußwort im Namen der Landeshauptstadt Kiel an die Anwesenden und sprach von der besonderen Ehre, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Sie hob hervor, dass Kiel eine weltoffene Stadt sei, die von der Vielfalt ihrer Bewohnerinnen und Bewohner lebe. Besonders beeindruckend war ihr Grußwort auf Türkisch – eine Sprache, die sie während ihres Aufenthalts in der Türkei erlernte, wo sie stets mit Respekt behandelt wurde. Sie sprach über die Dankbarkeit, die der Ramadan in uns wecke, und darüber, dass daraus eine tiefe soziale Verantwortung erwachse.
Dr. Mohammed Shehata, der bei der TGS-H für die muslimische Gefängnisseelsorge in Schleswig-Holstein zuständig ist, vermittelte den Anwesenden spannende Einblicke in die Bedeutung des Ramadans. Er berichtete darüber, wie dieser heilige Monat in seiner Heimat Ägypten gefeiert wird, und zeigte sich dankbar dafür, dass er auch in Deutschland die Möglichkeit habe, den Ramadan zu begehen und das Fastenbrechen mit so vielen Menschen zu feiern.
Die TGS-H bedankt sich herzlich bei allen Gästen und Rednerinnen und Rednern für ihre bewegenden Worte und ihr Engagement. Ein besonderer Dank gilt dem Mega Saray Eventcenter für die hervorragende Organisation und Gastfreundschaft sowie für die musikalische Untermalung, die den Abend stimmungsvoll abrundete.