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Iftar-Essen der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein

Am Mittwoch, den 30.05.2018, lud die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein zum alljährlichen Fastenbrechen in Kiel-Gaarden ein. Der Landesvorsitzende, Dr. Cebel Küçükkaraca, begrüßte die rund 200 Gäste im feierlich geschmückten Saal des „Mega Saray“. Darunter waren erfreulicherweise viele verschiedene Vertreter_innen aus Politik, Behörden und Vereinen.
In seiner Rede betonte der Vorsitzende, dass die Vielfalt unter den Anwesenden dieses Fest zu einem Abbild der Gesellschaft mache, für die sich die TGS-H seit vielen Jahren einsetze. Auch im Ramadan gehe es um gesellschaftlichen Frieden, Zusammenhalt und Solidarität. Dieses „Wir“ sei „in Zeiten der Globalisierung, des Leistungsdrucks, der Individualisierung und des Populismus“ in Gefahr. Umso mehr empfinde er das gemeinsame Feiern von Muslim_innen und Nicht-Muslim_innen an diesem Abend als ein wichtiges und positives Zeichen.
Der eingeladene Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, nannte es eine große Ehre bei diesem religiösen Fest dabei zu sein und sprach seine Bewunderung für die Menschen aus, die während des Ramadans fasteten. Ferner unterstrich er die Gemeinsamkeiten der Religionen und hob hervor: „Selbstverständlich gehören Sie alle und gehört der Islam zu Deutschland“. Er würdigte die Arbeit der TGS-H als große Leistung und wichtiges verbindendes Element in der Gesellschaft.
Anschließend präsentierte der Theologe, Yaşar Topkan, Wissenswertes zum Ramadan. Seiner Ansicht nach ist Ramadan ein Monat der Erziehung, bei dem die Empathie mit den Armen im Mittelpunkt steht: „Mit unserem Fasten lernen wir die ‎Geduld bzw. Selbstbeherrschung und den Dank für all jenes, was für uns bisher selbstverständlich erschien; Wir kriegen ein Gefühl dafür, was es wirklich heißt, zu hungern und zu dursten“. Dies erhöhe die Motivation, die Pflichtabgaben und Spenden zu leisten und somit auch zu teilen. Des Weiteren geht es um eine „Reinigung der Seele“, denn Fasten bedeutet „Konzentration auf das Wesentliche und Verzicht auf das Überflüssige.“
Die Rezitation des Korans erfolgte durch Imam Osman Nuri Aksakallı, welche die Anwesenden auf das Fastenbrechen einstimmte. Nadiye Bahar Ercan übersetzte anschließend die Koranverse ins Deutsche.
Nachdem Osman Nuri Aksallı und Yaşar Topkan den traditionellen Gebetsruf vortragen hatten, wurde gemeinsam das Fasten gebrochen. Während und nach dem Essen kamen die Gäste miteinander ins Gespräch und ließen den Abend in besinnlich-angeregter Atmosphäre ausklingen.