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TGS-H und die Stadt Kiel zeigen Flagge gegen Rassismus

Bei der Aktion, die unter Federführung der Landeshauptstadt Kiel im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus stattfand, wurde mit selbstgestalteten Flaggen deutlich Stellung gegen Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus bezogen, und ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben und gemeinschaftliches Miteinander gesetzt.

Stefan Schmidt, der Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, betonte, es seien allein die Betroffenen von Rassismus, die darüber entscheiden könnten, ob ein Vorfall rassistisch sei. Eine solche Einschätzung könne nicht durch Politiker_innen oder die Mehrheitsgesellschaft vorgenommen werden. Das Engagement gegen Rassismus hingegen sei eine Aufgabe, an der sich alle beteiligen müssten, und derer man auch nicht müde werden dürfe. "Der liebe Gott muss immer ziehen, dem Teufel fällt's von selber zu", zitierte er dafür Wilhelm Busch.

Auch Stadtpräsident Hans-Werner Tovar bediente sich zur Verstärkung seiner eigenen Worte eines Zitats, diesmal von Walter Gropius: "Bunt ist meine Lieblingsfarbe." Kiel sei eine Stadt, die alle menschenverachtenden Ideologien verurteile, und stolz sei auf ihre kulturelle Vielfalt. Und wie beim Kieler Matrosenaufstand von 1918, sei es heute noch immer wichtig, für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Frieden und Einheit einzustehen.

Untermalt von Musik der Band Zafar hatten dann einige der Künstler_innen, die an der Erstellung der vielfältigen Flaggenmotive beteiligt waren, die Gelegenheit, Hintergründe und Überlegungen zur ihren Werken vorzustellen.
Für den Erstellungsprozess hatte die Stadt Kiel Künstler_innen vermittelt und inhaltliche Workshops zum Themenfeld Rassismus/Diskriminierung angeboten. Die TGS-H konnte dabei beides auch aus den eigenen Reihen stellen: Der Künstler Dr. Tevfik Şenocak hatte gemeinsam mit Jugendlichen aus verschiedenen Projekten ein Motiv erarbeitet. Die inhaltlich-thematische Begleitung wurde durch das TGS-H-eigene Projekt "DISSkriminierung" geleistet, das auf das Empowerment von Jugendlichen hinarbeitet, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Gemeinsam stellten die Beteiligten das Ergebnis ihrer Arbeit vor.

Im Anschluss hatten alle Teilnehmer_innen die Gelegenheit gemeinsam die Flaggen in Augenschein zu nehmen, die über der Füßgängerzone in der Holstenstraße ausgehängt wurden.
Alle Motive stehen darüber hinaus auch als Postkarten zur Verfügung und können so als Botschaften gegen Rassismus aus Kiel in die Welt hinaus versandt werden.