
Raum 3
Empowerment junger Muslim_innen durch Medienarbeit
Rassistische Vorurteile und Übergriffe gegenüber Muslim_innen und gegenüber Menschen, die als Muslim_innen markiert werden, haben in Deutschland in den vergangenen Jahren wesentlich zugenommen. Vor allem auf junge Menschen, die in ihrem Alltag häufig von Stigmatisierung, Ausgrenzung und Rassismus betroffen sind, kann dies verheerende Auswirkungen haben. Auf individueller Ebene kann es zu Unsicherheiten in der eigenen Identität sowie zu Aus- und Abgrenzungsprozessen in der Gesellschaft kommen. Auf struktureller Ebene verhindert antimuslimischer Rassismus unter anderem gleichberechtigte Zugänge und Zugangschancen für junge Muslim*innen – beispielsweise zu politischer und demokratischer Teilhabe. So sind Muslim*innen häufig in Politik und öffentlichen Debatten unterrepräsentiert.
Ziele
Das Projekt soll sowohl strukturelle, als auch individuelle Ausgrenzung und Diskriminierung durch das Umsetzen konkreter Teilhabe, Partizipation und Empowerment junger Muslim_innen und als solcher markierter Menschen entgegenwirken. Die Phase von der Pubertät in die Adoleszenz ist geprägt von Findungsprozessen der eigenen Identität und Zugehörigkeit und damit einerseits besonders vulnerabel, birgt jedoch anderseits auch viele Möglichkeiten des nachhaltigen Empowerments. Ziel des Projekts ist es deshalb, junge Muslim_innen zwischen 15 und 27 Jahren und als solche markierte Menschen in ihrer Identitätsbildung zu begleiten und sie zu stärken. Zusätzlich sollen sie darin befähigt und unterstützt werden, als Multiplikator*innen für das Thema gesamtgesellschaftlich zu sensibilisieren sowie als Peer-Educater*innen mit anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen an entsprechenden Themen zu arbeiten. Dazu wird den jungen Menschen ein Raum und eine Begleitung bereitgestellt, um sich mit eigenen Erfahrungen, Sichtweisen und Bewältigungsstrategien auseinander zu setzten. Den Medien kommt hier eine Schlüsselfunktion zu: Sie (re-)produzieren nicht nur stereotype Bilder und Vorstellungen von Muslim*innen in Deutschland, sondern können ebenso genutzt werden, um Aufklärung und Gegennarrative zu stereotypen und rassistischen Vorurteilen zu schaffen. Innerhalb der Projektlaufzeit werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen deshalb darin unterstützt und begleitet, eigene thematische Inhalte in Form unterschiedlicher medialer Beiträge zu entwickeln und über verschiedene mediale Kanäle zu veröffentlichen.
Zielgruppe
- Junge Muslim_innen in Schleswig-Holstein
- (Muslimische) Schüler_innen
- Pädagogisches Fachpersonal
- Breite Öffentlichkeit
Der Projektname „Raum 3“ wurde von dem Begriff „dritter Raum“, der von dem Kultur- und Literaturwissenschaftler Homi K. Bhabha (1994) konzipiert wurde, inspiriert.
Unter dem dritten Raum versteht Bhabha einen Ort, der die Möglichkeit bietet, kulturelle Differenz hervorzubringen. Der dritte Raum ist kein wirklich existierender Raum. Ein dritter Raum kann sich überall dort auftun, wo Menschen mit unterschiedlichstem Wissen oder aus unterschiedlichen Kulturen zusammentreffen und über Bedeutungen und Inhalte diskutieren.
Mit dem Projekt Raum3 möchten wir somit interessierte Jugendliche und Jugendliche, die antimuslimische Rassismuserfahrungen gemacht haben, einen Raum bieten, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen, zu diskutieren und sie ermächtigen Rassismus zu erkennen und entgegenzutreten.
Verantwortlich | Dr. Cebel Küçükkaraca |
Projektleiter | Emrah Yalcin |
Projektzeitraum | 01.01.2020 - 31.12.2025 |
Standorte | Schleswig-Holstein |
Träger | Türkische Gemeinde in S-H e.V. |
Zielgruppe | Junge Muslim*innen in Schleswig-Holstein, (Muslimische) Schüler*innen, Pädagogisches Fachpersonal, |
Ansprechpartner | Emrah Yalcin |
Elisabethstraße 59 | |
Kiel | |
24143 | |
Telefon | 0431 76114 |
Telefax | |
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Ansprechpartner | Shalau Baban |
Elisabethstraße 59 | |
Kiel | |
24143 | |
Telefon | 0431 76114 |
Telefax | |
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Ansprechpartner | Songül Tin |
Elisabethstr. 59 | |
Kiel | |
24143 | |
Telefon | 0431 76114 |
Telefax | 0431 76117 |
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