Die TGS-H begrüßt das integrative Sprachförderkonzept des Schleswig-Holsteinischen Bildungsministeriums


tgshlogo.gif In Schleswig-Holstein sind erste positive Schritte zur Behebung des Sprachdefizits bei Kindern aus sozialschwierigem Umfeld oder mit Migrationshintergrund durch das neue intensive Sprachförderkonzept des Bildungsministeriums in die Wege geleitet. „Vorgezogene Einschulungsgespräche, Sprachkurse vor der Einschulung für Kinder mit deutscher oder nichtdeutscher Erstsprache - auch als Pflichtprogramm - sowie die weitere Sprachförderung in den DaF-Zentren sind positive Schritte zur Integration und Förderung von Kindern mit wenig Kenntnissen der deutschen Sprache“, bekräftigt der Landesvorsitzender der TGS-H, Dr. Cebel Kücükkaraca. Diese konkreten Maßnahmen, die schon als Modell erprobt sind, sollen ausgeweitet und flächendeckend fortgeführt.

Die TGS-H unterstützt auch den Vorsatz der Bildungsministerin Erdsiek-Rave, rechtzeitige Einschulungen parallel zur Sprachförderung vorzunehmen. „Sanktionen, die den Lebensalltag von Kindern beeinträchtigen, wie die Zurückstellung von Einschulungen, können keine Alternative zur rechtzeitigen Sprach- und Sozialförderung darstellen“, betont Dr. Kücükkaraca. Kinder mit wenigen Sprachkenntnissen bedürfen gewiss besonderer Förderung, aber dies kann anhand ausreichender Angebote innerhalb des Schulalltags geleistet werden. Späte Einschulungen sind für aufgeweckte Kinder, die jedoch keine rechtzeitige Sprachförderung genossen haben, nicht immer die richtige Lösung, auch nicht für Schulklassen, in denen die Altersstruktur der Kinder als Folge der späten Einschulung zu weit auseinander driftet.

„Der Ausbau der SPRINT Sprachförderungskurse für Eltern ist auch eine begrüßenswerte Maßnahme. Einerseits könnten hier fehlende Kenntnisse über das deutsche Schulsystem vermittelt werden. Andererseits kann eine Mutter, die in der neuen Sprache zu kommunizieren lernt, ihre Kinder die erlernten Fähigkeiten weitergeben und sie dementsprechend in den ersten Schuljahren mit den Schulaufgaben unterstützen. Die Mehrzahl der Eltern mit Migrationshintergrund ist an den neuen Angeboten für sie und ihre Kinder interessiert. Sie wünschen einen besseren Schulerfolg für ihre Kinder“, so Dr. Kücükkaraca.

Dieses Bildungsangebot muss an die Familien getragen und der Sinn und Zweck vermittelt werden, eine Aufgabe, die von den Vereinen und Selbsthilfeorganisationen der Migranten mitgetragen und durch aktive Mithilfe unterstützt werden sollen. Nur so wird das Sprachförderkonzept Früchte tragen.


Dr. Cebel Küçükkaraca
Landesvorsitzender