Zur Äußerung des Innenministers Horst Seehofer "Der Islam gehört nicht zu Deutschland"


tgsh.gif Innen- und Heimatminister Seehofer hat gleich zu Beginn seiner Amtszeit mit einer unglücklichen Aussage eine alte Debatte wieder aufleben lassen.

Mit der Äußerung "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" verkennt er zum einen die große Freiheit, die das Grundgesetz allen hier lebenden Menschen verspricht, und grenzt zum anderen bewusst Menschen muslimischen Glaubens aus.

So ist es als Heimatminister aller in Deutschland lebender Menschen seine Pflicht und Aufgabe, dafür zu kämpfen, dass alle, die hier eine Heimat gefunden haben, auch ein Heimatgefühl genießen können. Als Innenminister muss er dagegen in einer Zeit, in der fast täglich Moscheen brennen, für die Wiederherstellung eines friedlichen Miteinander und die Sicherheit in unserem Land sorgen, anstatt neues Öl ins Feuer zu gießen.

Dr. Cebel Küçükkaraca führt dazu aus:„Herr Seehofer sollte sich stärker mit der Lebenssituation der Muslime im Land auseinandersetzen. Ohne ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl erhöhen Diskriminierung und Ausgrenzung bei Menschen, die sich ohnehin im Stich gelassen fühlen, langfristig das Risiko, sich Gruppen anzuschließen, die nichts als extremistische Antworten kennen.

So bleibt ein fader Beigeschmack, dass sich der neu gewählte Innenminister gerade zu Beginn der Amtszeit sich mit solchen Aussagen profilieren und dadurch das Profil der CDU/CSU am rechten Rand stärken möchte. Erfreulich ist dagegen, dass sich die Bundeskanzlerin Merkel so deutlich gegen ihren Minister ausgesprochen und festgestellt hat, dass der Islam mittlerweile zu Deutschland gehöre.