Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein fordert mehr Anerkennungskultur


tgsh.gif Die von der Bundesantidiskriminierungsstelle veröffentlichten Zahlen belegen, dass eine Vielzahl von Menschen aufgrund von Eigenschaften, die sie nicht verändern können, Diskriminierung erfahren.

„Diskriminierungen frühzeitig zu bekämpfen ist eine wichtige, gesellschaftliche Aufgabe, die wir gemeinsam angehen müssen“, sagt Herr Dr. Küçükkaraca, Ladesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein. “Menschen mit Diskriminierungserfahrungen haben es deutlich schwerer, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Sie fühlen sich ausgegrenzt und nicht als Teil des Ganzen”, so Küçükkaraca weiter.

Fast 20% der Menschen haben in Deutschland einen Migrationshintergrund. Wenn jede und jeder Vierte von Diskriminierungserfahrungen spricht, sind dies hochgerechnet ca. 4 Millionen Menschen, die betroffen sind.

Schon seit mehreren Jahren spricht die Türkische Gemeinde in Schleswig Holstein von partieller, institutioneller Diskriminierung und verlangt Programme, die diesen Missstand beheben sollen. Deswegen ist sie eines der Gründungsmitglieder des Antidiskriminierungsverbandes Schleswig Holstein (advsh).

Dr. Küçükkaraca äußerte sich zu den Schlussfolgerungen der Studie folgendermaßen: „Es ist richtig, dass wir Beratungsstellen brauchen, die den Beschwerden über Diskriminierungen nachgehen können. Wir müssen aber auch die Bevölkerung über die Beratungsmöglichkeiten informieren und insbesondere die Anerkennungskultur in Deutschland voranbringen. Wir Menschen mit Migrationshintergrund sind ein Teil dieser Gesellschaft. Dies muss nun endlich in den Köpfen ankommen.“