AusbildungsNetzwerke für Migrant/innen in Schleswig - Holstein (ANMSH) “Netzwerkaufbau und Kooperation” lautet die Devise des neuen Projektes


tgshlogo.gif Mit Unterstützung durch das Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr, sowie dem Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa und dem Europäischem Sozialfond hat die TGS-H am 01.07.2006 das neue Projekt “AusbildungsNetzwerke für Migrant/innen in Schleswig-Holstein” (ANMSH) für Schüler/innen mit Migrationshintergrund in den Regionen Kiel, Neumünster, Lübeck und Bad Oldesloe begonnen. Dr. Cebel Kücükkaraca, Landesvorsitzender, erklärt: „Mit diesem Projekt soll durch Netzwerkaufbau eine Lücke in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schulen geschlossen werden“.

Das ANMSH - Projekt der TGS-H verfolgt dabei eine doppelte Zielsetzung. Einerseits verfolgt es das Ziel einer effektive Kooperation zwischen Wirtschaft und Schule aufzubauen und andererseits eine bisher in dieser Form noch nicht vorhandene Netzwerkarbeit für und mit Migrantenbetrieben, für Jugendliche mit Migrationshintergrund und weiteren Ausbildungsakteuren durchzuführen.

Entstanden ist die Idee u.a. aus der Gegebenheit einer angespannten Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation in Schleswig-Holstein, sowie einer inzwischen fast in allen Orten multikulturell zusammengesetzten Schülerschaft. Nach einer Statistik des Statistischen Bundesamtes sind im Bildungssystem Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund weiterhin benachteiligt. Viele von Ihnen verlassen die Schule ohne oder nur mit Hauptschulabschluss, wonach sie anschließend vor einem eingeschränkten Arbeits- und Ausbildungsmarkt stehen. Davon sind besonders Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund betroffen. Laut Dr. Kücükkaraca trägt das ANMSH – Projekt „zur beruflichen und sozialen Integration junger Migrant/innen bei, deren Perspektiven ansonsten sehr begrenzt sind“.

Gleichzeitig gründen ansässig gewordene Migranten neue Unternehmen in BRD in denen hohe Beschäftigungspotentiale stecken, welche erschlossen werden sollen. Parallel entstehen auch neue Anforderungen, die von den Schülern und Schülerinnen spezifische Qualifizierungen verlangen. Genau an dieser Ausgangslage setzt das ANMSH- Projekt an. Sein Ziel, zusätzliche Ausbildungsplätze und geeignete sonstige berufliche Qualifizierungsmaßnahmen entstehen zu lassen, will die TGS-H mit dem AMNSH - Projekt durch spezielle Kooperationsbeziehungen zwischen den Migrantenbetrieben, sowie weiteren am Arbeits- und Ausbildungsprozess beteiligten Institutionen und Organisationen erreichen.

So werden Maßnahmen für Schulen, Lehrer, Lehrerverbände, Eltern und Schüler/innen mit Migrationshintergrund ab der achten Klasse und ihre Eltern, für Migrantenbetriebe und weitere am Arbeits- und Ausbildungsprozess beteiligte Akteure angeboten. Die Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern stellt einen Schwerpunkt des ANMS-Projektes dar, durch die die Eltern mit dem deutschen Schul- und Ausbildungssystem vertraut gemacht werden sollen. Diverse Institutionen und Organisationen sollen ebenso in den Kooperationsprozess eingebunden werden.

Schüler und Schülerinnen können an den angebotenen Berufsorientierungsseminaren, Bewerbungs- und Computertrainings teilnehmen. Sie werden in Praktikums- und Ausbildungsplätze in Migrantenbetrieben vermittelt. Selbstverständlich stehen die Mitarbeiter der jeweiligen Region als Begleiter und Betreuer für die persönliche Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen zur Seite.

Für Migrantenbetriebe werden Arbeits- und Gesprächskreise eingerichtet. Auch werden Informationsveranstaltungen über aktuelle Rahmenbedingungen auf dem Ausbildungsmarkt, rechtliche Voraussetzungen für berufliche Ausbildung, sowie über das duale Ausbildungssystem angeboten. Vermittlung und Begleitung von Auszubildenden und Praktikant/innen in den Betrieben bilden einen weiteren Schwerpunkt des neuen Projekts.