Auch in diesem Jahr hat die Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein zahlreiche Gäste zum gemeinsamen Fastenbrechen im Mega Saray Eventcenter in Gaarden begrüßt. Darunter die stellvertretende Ministerpräsidentin Frau Monika Heinold, der Vizekonsul der Türkischen Republik in Hamburg Furkan Feyyaz Dülgar, die Staatssekretärin Silke Schiller-Tobies sowie der Stadtrat Gerwin Stöcken. Insgesamt waren 130 Gäste anwesend, bestehend aus Vertreter*innen der verschiedensten Vereine, Verbände und der Politik.
Den Auftakt der Begrüßungen machte der Landesvorsitzende der TGS-H Herr Dr. Cebel Küçükkaraca, der sich in seinem Grußwort für das zahlreiche Erscheinen der Anwesenden bedankte. Dr. Cebel Küçükkaraca hieß die Gäste herzlich willkommen und betonte die Bedeutung des interkulturellen Dialogs und der Solidarität in der Gesellschaft. Er sprach über den Ramadan als Zeit der Besinnung und Gemeinschaft für Muslime weltweit und die Werte der Großzügigkeit und des Mitgefühls. Angesichts der bestehenden globalen Herausforderungen unterstrich er die Wichtigkeit davon, universelle Werte zu stärken und klare Haltung gegenüber Rassismus und ausländerfeindlichen Politiken zu zeigen. Er betonte die gesellschaftliche Vielfalt und den Dialog zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen als essenziell für eine gesunde Gesellschaft. Dr. Küçükkaraca sprach auch über die "bewegliche Mitte" und deren Rolle bei der Integration und dem gesellschaftlichen Wandel. Er schloss mit einem Appell zur Besinnung auf gemeinsame menschliche Werte abseits religiöser Unterschiede und forderte ein friedliches Zusammenleben aller in Würde und Freundschaft. Der Landesvorsitzende dankte den Veranstaltern und Mitwirkenden für ihre Unterstützung und beendete seine Rede mit dem Wunsch nach Frieden, Harmonie und Verständnis für alle Anwesenden.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin bedankte sich in ihrem Grußwort für die Rede des Landesvorsitzenden und bemerkte, dass es eine große Ehre für Sie sei, anstelle von Ministerpräsident Daniel Günther an dieser Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Sie hob die Bedeutung des Fastenmonats Ramadan als besondere Zeit für alle in Schleswig-Holstein lebenden Muslime hervor. Besonders schöne sei für sie auch die Vorstellung, dass in diesem Monat auf der ganzen Welt die Menschen zusammenkämen, um ihren Glauben zu bekräftigen, sich Zeit für Gespräche zu nehmen und innezuhalten. Frau Heinold betonte, dass für Hass, Hetze oder Rassismus in diesem Land kein Platz sei und sagte: „Wie sind ein weltoffenes Land, wir freuen uns über die Menschen, die hier sind!“. Wichtig sei dabei vor allem die Offenheit für den interkulturellen Dialog und eine respektvolle Gesprächskultur untereinander. In Bezug auf die Rede von Herrn. Dr. Küçükkaraca ging die stellvertretende Ministerpräsidentin auch darauf ein, dass Politik auch positiv erlebbar sein müsste, um die Bürgerinnen und Bürger der beweglichen Mitte nicht zu verlieren.
Der Vizekonsul Furkan Feyyaz Dülgar bedankte sich in seiner Ansprache ebenfalls herzlich für die Einladung und betonte, dass der Ramadan Frieden, Solidarität und Gemeinschaft symbolisiere. Es sei eine Zeit um Toleranz und gegenseitiges Verständnis zu fördern, was vor allem in Zeiten wie diesen von besonderer Wichtigkeit sei. Er dankte dem Engagement der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein im Namen der 3 Millionen hier lebenden Bürgerinnen und Bürger aus der Türkei.
Den Abschluss der Begrüßungen übernahm Stadtrat Gerwin Stöcken der freundlicherweise die Vertretung des Oberbürgermeisters übernommen hatte. Er wandte sich direkt an den Landesvorsitzenden Küçükkaraca: „Danke, dass du uns immer wieder alle zusammenbringst! Dafür bin ich dir ganz besonders dankbar.“ Der Stadtrat dankte auch vielen der Anwesenden für ihr Engagement – wie zum Beispiel der Vertreterin der jüdischen Gemeinde Viktoria Ladyshenski, Michael Saitner, Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein sowie Herrn Dr. Samet Yilmaz und Herrn Jan Kürschner, vom Bündnis 90/Die Grünen. Er dankte zudem Frau Ayfer Bayram und Herrn Karsten Böhmke vom Jobcenter Kiel dafür, dass Sie durch ihre Arbeit unterstützten, wenn man in Not gerate.
Unser geschätzter Mitarbeiter Muhammet Özer hieß die Anwesenden auch noch einmal herzlich zur Iftar-Veranstaltung willkommen und gab einen allgemeinen Überblick über den Fastenmonat Ramadan. Er erklärte, dass Muslime sich in diesem Monat der Besinnung und Frömmigkeit widmen, indem sie tagsüber auf Essen, Trinken und schlechte Gewohnheiten verzichten. Das tägliche Fasten beginnt bei Morgendämmerung und endet bei Sonnenuntergang. Özer betonte, dass der Ramadan nicht nur ein Gottesdienst, sondern auch eine Zeit der Erziehung sei, die Geduld, Selbstbeherrschung und Dankbarkeit fördere. Er sprach über das Teilen und die Bedeutung von Zakat und Sadaqa. Der Ramadan diene der Selbstreflexion und Weiterentwicklung und sei eine Zeit der Reinigung von Körper und Seele. Özer erläuterte Ausnahmen für bestimmte Gruppen wie Schwangere, Kranke und Reisende. Er betonte den islamischen Mondkalender und schloss mit einem Appell zur Solidarität mit Bedürftigen und einem Wunsch nach einem besinnlichen Fastenbrechen für alle Anwesenden.
Pünktlich zum Sonnenuntergang erklang der Gebetsruf zum Fastenbrechen, nachdem die Gäste in entspannter Atmosphäre das hervorragende Essen genießen konnten.
Ein besonderer Dank gilt auch dem Musiker Furkan Kemer, für die wundervolle musikalische Begleitung des Abends.