Stellungnahme zum Islamunterricht in den Schulen


tgshlogo.gif Kiel, den 21.02.2008

Die TGS-H begrüßt das aktuelle Konzept zur Umsetzung des Islamunterrichts und freut sich, dass nach jahrelangem Dialog und vieler gemeinsamer Anstrengungen der Unterricht in einer angemessenen Form stattfinden kann.

Es ist sinnvoll, den Unterricht auf freiwilliger Basis schon ab der ersten Klasse anzubieten, da so ein frühzeitiger Einstieg gewährleistet werden kann und somit die Kinder nicht aus einem anderen Lernprozess gerissen werden. Ziel sollte es sein, diesen Unterricht bis zum zwölften Schuljahr anzubieten.

Unserer Meinung nach wäre es aber besser, wenn die Kinder parallel den christlichen Unterricht besuchen könnten und andersrum auch, da somit ein erweitertes Verständnis über die Religionen geschaffen werden könnte. Dieses dient der gemeinsamen Integration.

Im Hinblick auf die Akzeptanz des Unterrichts unter der türkischen Bevölkerung könnte man bemängeln, dass der Islamunterricht nur auf Deutsch stattfindet. Man hätte durch muttersprachlichen Unterricht einen größeren integrierenden Effekt erzielen können, da die gute Beherrschung der Erstsprache den Erwerb der deutschen Sprache vereinfachen würde. Es wäre zudem sinnvoll, der Lehrplan auch auf Türkisch zu veröffentlichen, damit Eltern sich mit den Lerninhalten vertraut machen können.

Wir sind dennoch davon überzeugt, dass die zur Verfügung stehenden Lehrkräfte modern und qualifiziert sein werden und aufgrund ihrer pädagogischen Ausbildung und ihres muslimischen Hintergrundes bestens geeignet sind, den Anforderungen des Faches und seinen Herausforderungen gerecht zu werden. Es ist außerdem wichtig, dass die Lehrkräfte durch Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen fachlich weiter gestärkt werden.

Der Unterricht sollte nicht mit einer dogmatisch geprägten Orientierung durchgeführt werden, sondern vielmehr mit einer ethisch korrekten Grundhaltung, die den Dialog der Religionen und gemeinsame Werte in den Vordergrund stellt.

Dr. Cebel Kücükkaraca
Landesvorsitzender