Die Türkische Gemeinde in S-H e. V. lädt zum gemeinsamen Fastenbrechen ein


Publikum 5 Nach drei langen Jahren der Corona-Pandemie konnte die Türkische Gemeinde in S-H e. V. endlich wieder ihre Iftar-Veranstaltung im gewohnten Rahmen feiern. Insgesamt wurden über 120 Gäste begrüßt, die den Reden vom Landesvorsitzenden der TGS-H, Dr. Cebel Küçükkaraca, der Generalkonsulin Emine Derya Kara, dem Ministerpräsident Daniel Günther und Dr. Mohammad Shehata lauschten, bevor gemeinsam bei melodischen Klängen im Mega Saray Eventcenter in Kiel das Fasten gebrochen wurde.

Zu Beginn seiner Rede begrüßte Dr. Cebel Küçükkaraca die Gäste, darunter den Ministerpräsidenten Daniel Günther, die Generalkonsulin der Türkei Emine Derya Kara, den Bundesabgeordneten Mathias Stein, die Sozialministerin Aminata Touré, die Landtagsabgeordneten Serpil Midyatli, Jan Kürschner, Sybilla Nitsch, die Staatssekretär*innen Johannes Albig und Marjam Samadzade sowie Christian Dirschauer vom SSW. Ebenfalls wurden Vertreter*innen von Vereinen und Verbänden der Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft erwähnt. Dr. Cebel Küçükkaraca betonte, dass die Anwesenheit jedes Einzelnen den Festakt bedeutungsvoll mache. Er erwähnte, dass die Corona-Pandemie Spuren hinterlassen hat und dass die Welt auf vielen Ebenen aus der Balance geraten ist. Er unterstrich die Bedeutung des Fastenmonats Ramadan als Zeit der Besinnung, des Friedens, der Solidarität und des Zusammenhalts. Außerdem ging er darauf ein, dass die Bedeutung des Ramadans vor dem Hintergrund des Weltgeschehens wichtiger sei denn je. Laut Küçükkaraca sollen das Fasten und die Besinnung im Ramadan dazu beitragen, sich als Teil einer Gemeinschaft zu verstehen und das Wesentliche im Leben zu erkennen. Er bekräftigte, dass die Vielfalt, in der wir leben, eine Bereicherung darstelle und dringend nötig sei, um den großen Herausforderungen unserer heutigen Zeit begegnen zu können. Des Weiteren erklärte er, dass Solidarität für die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein vor allem bedeute, sich für Minderheiten einzusetzen. Dies beinhalte, denjenigen Sichtbarkeit zu verschaffen, die in gesellschaftlichen Debatten nicht immer berücksichtigt werden. Des Weiteren bedeute Solidarität, auf Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus hinzuweisen und sich für Chancengleichheit einzusetzen.

Er betonte zudem, dass er sich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für die große Unterstützung bedanken möchte, die aus Schleswig-Holstein für die Opfer der Erdbeben in Syrien und der Türkei geleistet wurde. Er bemerkte, dass eine unglaubliche Hilfsbereitschaft aus allen Teilen der Gesellschaft spürbar gewesen sei und dass Mehrheits- und Minderheitengesellschaft Hand in Hand zusammengearbeitet hätten, um den Opfern der Katastrophe beizustehen.

Die Generalkonsulin Frau Emine Derya Kara ging in ihrer Rede ebenfalls auf die Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar dieses Jahres ein und bedankte sich als gebürtige Hatay-Bürgerin im Namen des Staates und der Nation bei den deutschen Behörden und Freunden sowie bei den in Deutschland lebenden türkischstämmigen Menschen für ihre Solidarität, Unterstützung und Hilfe. Sie wünschte, dass die heiligen Tage der drei monotheistischen Religionen, einschließlich des Monats Ramadan für Muslime, Ostern für Christen und Pessach für Juden, Frieden, Ruhe und Glück für die ganze Welt bringen mögen. Frau Kara bekräftigte, dass die Türen des Konsulats für die Bürger*innen Schleswig-Holsteins geöffnet seien und sie sich mit allem, was sie brauchen, an das Konsulat wenden könnten. Ihre Rede endete mit dem Wunsch, dass der Monat Ramadan ein Segen für das Land, die Welt und die ganze Menschheit sein möge.

Nach einem herzlichen Dank für die Einladung im Namen der Landesregierung und für den tollen Austausch miteinander gedenkt der Ministerpräsident den Opfern der Erdbebenkatastrophe und verweist darauf, dass es wichtig sei, gemeinsam an diesem besonderen Anlass an die Betroffenen zu denken. Er geht auf die helfenden Hände ein, die im Erdbebengebiet vor Ort waren, um den Betroffenen wichtige Ressourcen zukommen zu lassen. Dabei äußert er: „Diese Solidarität in Schleswig-Holstein ist auch etwas ganz ganz Besonderes“.

Dr. Mohammad Shehata gab den Anwesenden im Anschluss einen Überblick über Wissenswertes über den Ramadan. Er ging auf die spirituelle und soziale Bedeutung des Fastens ein, wie zum Beispiel das Lernen von Geduld und Dankbarkeit, die Empathie für die Bedürfnisse von Bedürftigen und das Teilen. Auch führte er an, dass der Ramadan eine Gelegenheit für Selbstreflexion und spirituelle Reinigung darstelle. Er erklärte, dass das Fasten eine Pflicht sei, jedoch bestimmte Personengruppen ausgenommen sind, und dass es möglich ist, das Fasten später nachzuholen. Darüber hinaus stellte er die Bedeutung des Verzichts auf Luxus und unnötigen Konsum heraus. Abschließend wies er darauf hin, dass das Fasten auch eine Chance darstelle, um sich von der Welt zu lösen und Gott wiederzufinden.

Die Rede schloss mit dem Gebetsruf zum Fastenbrechen. Die versammelten Gäste genossen daraufhin ein entspanntes Essen in freundschaftlicher Atmosphäre.