Besuch der Oberbürgermeister-Kandidatin bei der TGS-H


Vortrag Zu einem gut besuchten Frühstück mit Frau Susanne Gaschke, Kandidatin der SPD für die Oberbürgermeisterwahl der Stadt Kiel, lud die TGS-H am 14.10.2012 in ihre Räumlichkeiten ein.

In seiner Eröffnungsrede drückte der Landesvorsitzende der TGS-H, Herr Dr. Cebel Küçükkaraca, seine Freude über den Besuch aus und hob die Bedeutung von Wahlen als einen besonders wichtigen Teil von gesellschaftlicher Teilhabe und Mitgestaltung hervor. Gerade Jugendliche müsse man besonders motivieren, sich in einer Zeit, in der sie ohnehin nach ihrer Rolle in der Gesellschaft suchen, für Politik und gesellschaftliches Engagement zu begeistern.

Er wies darauf hin, dass sich die TGS-H seit langem in der Kinder- und Jugendarbeit engagiere und sich zum Ziel gesetzt habe, Jugendliche, egal welcher Herkunft, zur aktiven Teilhabe an der deutschen Gesellschaft zu bewegen. Er kritisierte allerdings auch, dass Menschen türkischer Herkunft, die keinen deutschen Pass besitzen, noch immer keine Wahlberechtigung zumindest auf kommunaler Ebene haben. Dies könne dazu führen, dass sich Menschen nicht ernst genommen fühlten und so eine Identifizierung mit der Gesellschaft erschwert werde. Ein Zugehörigkeitsgefühl jedoch sei Garant für eine demokratische Gesellschaft und für aktive Bürger.

Er übergab damit das Wort an Frau Gaschke, die in ihrer Ansprache eine Reihe von Vorhaben benannte, denen sie sich verpflichtet fühle. Zum einen sei es unbedingt notwendig, den Wohnungsbau in Kiel voranzutreiben. Kiel sei eine attraktive Stadt, die immer mehr Leute als Wohnort wählten, sodass sich die Stadt und das Land Schleswig-Holstein aus ihrer Verantwortung für ausreichenden und bezahlbaren Wohnung nicht entziehen könne.

Für die Wiedereinführung einer Straßenbahn sprach sich Frau Gaschke grundsätzlich positiv aus, machte aber gleichzeitig deutlich, dass die finanziellen Mittel streng zweckgebunden seien und die Umsetzung im Rahmen des finanziell Möglichen bleiben müsse. Die Straßenbahn sei vor allem für den innerstädtischen Verkehr gedacht und geeignet, da es die Bürger auch unabhängiger von der täglichen Autobenutzung mache.

Das Thema Bildung nahm einen Schwerpunkt in Frau Gaschkes Vortrag ein. Für sie sei es essentiell wichtig, Schülerinnen und Schülern einen sicheren Umgang mit der deutschen Sprache zu vermitteln, denn dies sei der zentrale Schlüssel für einen Zugang zur Arbeitswelt. Ohne sichere Sprachkenntnisse sei der Zugang zu höherer Bildung trotz vorhandener Potentiale häufig versperrt.

Schließlich befürwortete die SPD-Kandidatin auch die Einführung von Quoten, beispielsweise für Frauen. Wichtig sei zudem, auch in der Stadt- bzw. Landesverwaltung einen Spiegel der Gesellschaft zu schaffen und vermehrt MigrantInnen dort zu beschäftigen. Der Zugang zu diesen Positionen müsse erleichtert und die potentiellen Bewerber motiviert werden, sich für eine solche Tätigkeit zu entscheiden und zu engagieren.

Beim anschließenden gemeinsamen Frühstück hatten alle Beteiligten die Gelegenheit zum Kennenlernen und dem ein oder anderen persönlichen Gespräch. Insgesamt bewerteten alle TeilnehmerInnen die Veranstaltung als Bereicherung.