Schulung: „Teller statt Tonne – Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden“


Teller statt Tonner Die siebte „Nachhaltig informiert – Interkulturelles Netzwerk“ (NIIN) Schulung der Schleswig-Holsteinischen Gruppe fand am 5. November 2024 in den Räumlichkeiten der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. statt. An die Schulung, die von einer Referentin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. durchgeführt wurde, schloss sich ein Netzwerktreffen an.

In der Schulung wurden folgende Fragen behandelt:
• Wer verschwendet wie viele Lebensmittel in Deutschland?
• Welche Arten von Lebensmitteln werden in deutschen Haushalten weggeworfen?
• Was sind die Hauptursachen für Lebensmittelverschwendung in Geschäften, Restaurants und Haushalten?
• Wie kann man Lebensmittel richtig lagern und aufbewahren?
• Was sind gute Einkaufsgewohnheiten, um Lebensmittelabfälle im Haushalt zu reduzieren?

Die Referentin zeigte zunächst auf, wie sich die Lebensmittelabfälle in Deutschland verteilen. 60% - 6,6 Millionen Tonnen - der Lebensmittelabfälle fallen in privaten Haushalten an. Die durchschnittliche Person erzeugt 79 kg Lebensmittelabfälle pro Jahr, davon können etwa 31 kg vermieden werden. Von den vermeidbaren Lebensmittelabfällen in Privathaushalten entfallen 35% auf Obst und Gemüse. Folglich werden jedes Jahr und pro Person fast 11 kg Obst und Gemüse unnötig produziert, transportiert, gelagert und dann weggeworfen.

Lebensmittelabfälle entstehen aus einer Vielzahl von Gründen entlang der Produktions- und Verbrauchskette. In den Geschäften werden Produkte, die als „hässlich“ oder krumm gelten, nicht gekauft, was sich auf das Angebot auswirkt. Konventionelle Geschäfte bieten hauptsächlich Produkte der Handelsklasse I an, sie sind schön, ohne „Fehler“, gerade und angemessen. Bioläden hingegen bieten ausschließlich Produkte der Handelsklasse II an. Alle Produkte bieten jedoch den gleichen Geschmack und Nährwert. In Restaurants sind die Portionen oft zu groß für eine Person und die Möglichkeit, Reste mitzunehmen, wird fast nie ausdrücklich angeboten. In Haushalten ist die Hauptursache für Lebensmittelverschwendung eine falsche Lagerung.

Die Referentin bot einen unterhaltsamen interaktiven Workshop an, bei dem die Teilnehmenden jeweils eine grüne und eine rote Karte erhielten, um Fragen zu beantworten. Außerdem sollten sie erraten, wo und wie verschiedene Lebensmittel gelagert werden sollten. Eier zum Beispiel können bei Zimmertemperatur gelagert werden und dann in den Kühlschrank, kurz bevor sie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen. Sobald sie im Kühlschrank gelagert wurden, können sie nicht mehr bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Die meisten trockenen Lebensmittel sollten bei Zimmertemperatur, vor Sonnenlicht geschützt und am besten in einem luftdichten Behälter gelagert werden. Bestimmte Lebensmittel werden nicht gerne im Kühlschrank aufbewahrt, z. B. Brot, Südfrüchte, Tomaten, Gurken, Auberginen, Zwiebeln und Paprika. Auch Äpfel sollten separat gelagert werden, da sie viel Ethylen enthalten, ein Gas, das den Reifeprozess anderer Produkte in unmittelbarer Nähe schneller ablaufen lässt.

Der Workshop endete mit einer Reihe von Tricks und Empfehlungen, um die eigene Lebensmittelverschwendung zu reduzieren: weniger kaufen, Krumm kaufen, richtig lagern, mit den eigenen Sinnen feststellen, ob Lebensmittel noch gut sind, die Lebensmittel zu Hause häufig kontrollieren und den Schimmel loswerden.

Der interaktive Workshop bot in lockerer und freundlicher Atmosphäre aufschlussreiche Informationen und konkrete Tricks, die sich im Alltag leicht umsetzen lassen. Er markierte die letzte Schulung des Jahres 2024 und wird vom überregionalen Netzwerktreffen in Berlin gefolgt, ein Treffen, auf das sich alle sehr freuen.

Weiteres Bildungsmaterial der VZSH für Lehrer*innen und Multiplikator*innen finden Sie hier.