Fachtag "Mehr WIR in der Wehr"


Fachtag Nach zwei Jahren war es im Projekt "Mehr WIR in der Wehr" an der Zeit, die Arbeit und die konkreten Ergebnisse zu reflektieren und Nachjustierungen für das zukünftige Fortschreiten des Projekts vorzunehmen.
Dafür hatte die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. Partner_innen und Interessierte aus Migrant_innen-Organisationen und Feuerwehren des Landes nach Neumünster eingeladen.

Dr. Cebel Küçükkaraca, der Landesvorsitzende, beschrieb in seinem Grußwort, dass eine funktionierende Gesellschaft dieselben Grundwerte aufweise, die auch in allen Weltreligionen auftauchten - und für die sich auch Feuerwehren einsetzten. Daher sei es nur einleuchtend, in Freiwilligen Feuerwehren alle Menschen einzubeziehen, die auch diese Werte teilen - unabhängig von ihrem Migrationshintergrund. "Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern - und die anderen Windmühlen", zitierte er ein bekanntes Sprichwort, und betonte dann, dass diese Windmühlen nur gemeinsam errichtet werden könnten.

Landesbrandmeister Frank Homrich bestätigte diesen Gedanken. Feuerwehr sei das schönste Ehrenamt, auch weil es einfach Spaß mache, anderen Menschen zu helfen. Um auf die gesellschaftlichen Veränderungen adäquat zu reagieren, könne man jeodch nicht allein vorgehen, erklärte er und fügte hinzu, er finde es schön, dass durch das Projekt "der Hebel angesetzt wird, das gemeinsam zu versuchen."

Begegnungen zu schaffen, um Vorurteile abzubauen, sei immer die beste Vorgehensweise, um Probleme zu bewältigen und zu lösen - schloss sich auch Serpil Midyatli, Mitglied des Landtags. Es sei "immer ein Gewinn, wenn Mehrheitsgesellschaft und Migrantencommunities zusammenkommen". Das Projekt bringe aber vor allem Gruppen zusammen, die sonst nur wenige Berührungspunkte hätten und deshalb sei sie zuversichtlich, dass am Ende des Dialogs ein Weg stehe "für mehr Miteinander, mehr Zusammenhalt - und mehr WIR in der Wehr."

Nach der Projektpräsentation hatten die Teilnehmer_innen die Gelegenheit sich in einem intensiven Arbeitskreis über die bisherige Arbeit und ihre Ergebnisse ausztauschen und außerdem Anregungen und Wünsche für die weitere Projektarbeit anzubringen.



Das Projekt "Mehr WIR in der Wehr" hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein und die Motivation von Menschen mit Migrationshintergrund für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu stärken - und Angehörige von Feuerwehren in ihren interkulturellen Kompetenzen zu stärken, um sich auf die Zusammenarbeit mit Angehörigen dieser neuen Zielgruppe optimal vorzubereiten.

Gefördert durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“.