Land fördert erfolgreiche Integrationsprojekte der Türkischen Gemeinde für weitere zwei Jahre


AIM 4 Noch immer starten Jugendliche mit Migrationshintergrund deutlich seltener eine Ausbildung als Jugendliche deutscher Herkunft. Seit über 20 Jahren hilft die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein (TGS-H) gemeinsam mit dem Land jungen Menschen bei Fragen rund um die Ausbildung. Die Projekte gehen jetzt in die Verlängerung. Jörn Krüger, Direktor des Schleswig-Holsteinischen Instituts für Berufliche Bildung (SHIBB) überreichte heute ((14. Januar) die Förderbescheide für die Projekte Ausbildung und Integration für junge Migrantinnen und Migranten „AIM“ und „AIM-öffentlicher Dienst“ an den TGS-H-Vorsitzenden Dr. Cebel Küçükkaraca.

„Es ist sehr wichtig, dass das Land für die Förderung der beiden Projekte in den nächsten zwei Jahren fast 600.000 € in die Hand nimmt. Die Projekte leisten einen großen Beitrag zur Arbeitsmarktintegration für Menschen mit Migrationshintergrund.“, so Jörn Krüger bei der Übergabe. Noch immer liegt die Quote der Ausbildungsanfänger bei Jugendlichen ausländischer Herkunft bei 38,7%, bei Jugendlichen deutscher Herkunft jedoch bei 56,5%. Die Ausbildungsabsolventenquote liegt bei jungen Menschen deutscher Herkunft bei 45%, bei jungen Menschen nichtdeutscher Herkunft bei 14%.

„Ich freue mich außerordentlich, dass wir seit 23 Jahren zusammen mit dem Land Schleswig-Holstein die richtigen Weichen für die Planung der beruflichen und schulischen Laufbahn von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte legen und unsere beiden sehr erfolgreichen und wichtigen Projekte weiterhin fortführen können. Das ist wohl in dieser Form einzigartig und könnte Vorbild für weitere Initiativen sein“, sagte der Landesvorsitzende Dr. Küçükkaraca. In den vier Beratungsstellen in Lübeck, Elmshorn, Kiel und Neumünster finden junge Menschen jederzeit Rat und Unterstützung in allen Fragen rund um die Ausbildung. Durch die zentrale Ansprechstelle „Berufsorientierung öffentlicher Dienst“ werden zudem die Karrierechancen und Perspektiven im öffentlichen Dienst stärker fokussiert, um junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte für eine Beschäftigung im öffentlichen Dienstes zu motivieren.

Auch Arbeitsminister Dr. Bernd Buchholz freute sich über die Förderung: “Die Projekte sind ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels in unserem Land. In vielen Bereichen werden händeringend junge Menschen gesucht. Das unterstützen wir gerne für weitere zwei Jahre!“

Seit fast zwei Jahren prägen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland und haben auch tiefe Spuren auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen. Das sorgt vor allem bei jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, aber auch bei Betrieben für viel Verunsicherung. „Unser gemeinsames Ziel ist es daher, das Vertrauen in die Ausbildung zu stärken und eine chancengleiche Teilhabe zu ermöglichen. Die Förderung dieser Projekte setzt somit genau das richtige Signal“, betonte Dr. Küçükkaraca.