NIIN-Workshop: Nachhaltiger Umgang mit Geld


Nachhaltiger Umgang mit Geld Die zehnte „Nachhaltig informiert – Interkulturelles Netzwerk“ (NIIN)-Schulung der Schleswig-Holsteinischen Gruppe fand am 03. April 2025 in den Räumlichkeiten der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. statt. An die Schulung, die von einer Referentin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. durchgeführt wurde, schloss sich ein Netzwerktreffen an.

In der Schulung wurden folgende Fragen behandelt:

• Wie ist die Schuldensituation in Deutschland?
• Was sind unbare Zahlungsarten und wie funktionieren sie?
• Wie erkennt man Betrugsversuche?
• Was sind Best Practices für Passwörter?

Die Referentin zeigte zunächst Zahlen zur Überschuldung in Deutschland und in Schleswig-Holstein. Überschuldung liegt vor, wenn man über längere Zeit seine Schulden nicht begleichen kann und weder Vermögen noch Kredit zur Verfügung hat, um den Lebensunterhalt zu decken. Die zwei häufigsten Ursachen für Überschuldung sind gesundheitliche Probleme sowie Arbeitslosigkeit. Etwa 15 % der Überschuldungen entstehen durch einen unwirtschaftlichen Umgang mit Geld.

Anschließend informierte die Referentin das Netzwerk über zwei unbare Zahlungsarten: die Überweisung und das SEPA-Lastschriftmandat. Bei Überweisungen ist es besonders wichtig, die IBAN mehrfach zu überprüfen. Der Name der empfangenden Person ist dabei nicht entscheidend – und wenn das Geld einmal überwiesen wurde, kann es in der Regel nicht zurückgeholt werden. Das SEPA-Lastschriftmandat ist eine schriftliche Erlaubnis, mit der eine Organisation Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt vom eigenen Konto abbuchen darf. Diese Abbuchung kann man über das eigene Online-Banking rückgängig machen, indem man auf „Rücklastschrift“ klickt.

Den Multiplikator*innen wurden außerdem verschiedene Beispiele von Betrügereien gezeigt – und wie man sie erkennen kann:
• Betrüger*innen tauchen oft im E-Mail-Posteingang auf. Achten Sie auf die Absenderadresse: Sie kann ein Hinweis sein, ob es sich um eine seriöse Nachricht handelt – aber manchmal sieht sie trotzdem vertrauenswürdig aus.
• Wenn Sie ein Paket erwarten und eine Mitteilung erhalten, könnte es sich um eine perfekt getimte Betrugsmasche handeln.
• Ihre Bank wird Sie niemals per E-Mail oder SMS nach Ihren Zugangsdaten fragen.
• Achten Sie beim Besuch von Websites immer auf die Webadresse (URL). Ein weiterer Hinweis, um festzustellen, ob Sie sich auf der richtigen Website befinden, ist die Anschrift, die im Impressum angegeben ist.
• Beim Kaufen oder Mieten über Online-Plattformen gilt: Wenn jemand die Kommunikation auf eine andere Plattform fortsetzen möchte, sollte man misstrauisch werden.
• Achten Sie vor allem immer auf Links!

Auch die Online-Sicherheit wird durch kluge Passwortpraktiken verbessert:
1. Verwenden Sie keine einfachen oder häufig genutzten Passwörter wie „1234“, „Passwort2025“, „ichliebedich“ oder „qwertz“.
2. Nutzen Sie keine persönlichen Informationen wie Namen oder Geburtsdaten.
3. Verwenden Sie für jede Anwendung ein anderes Passwort, genauso wie man für jedes Schloss einen eigenen Schlüssel hat.
Natürlich kann sich niemand alle Passwörter merken. Deshalb hat die Referentin den Multiplikator*innen einen tollen Trick vorgestellt: den Kryptonizer. Mit diesem Tool können Wörter wie „Internet“, „Bank“ oder „E-Mail“ in sichere und einzigartige Passwörter umgewandelt werden.

Die Schulung „Nachhaltiger Umgang mit Geld“ hat dem Netzwerk viele nützliche Informationen vermittelt – besonders zum sicheren Verhalten im Internet. Die Multiplikator*innen aus Schleswig-Holstein wissen nun besser, wie sie Betrugsversuche erkennen und ihre Finanzen schützen können. Im Mai trifft sich das Netzwerk erneut, um mehr darüber zu erfahren, wie man sich auch mit kleinem Budget gesund und nachhaltig ernähren kann.

Weiteres Bildungsmaterial der VZSH für Lehrer*innen und Multiplikator*innen finden Sie hier.

Wie immer fand nach der Schulung ein Netzwerktreffen statt, um das Thema zu vertiefen. Gemeinsam mit der Referentin diskutierten die Multiplikator*innen über das islamische Bankensystem, Methoden zur Ausgabenkontrolle sowie über Kaufsucht und Impulskäufe. Hier finden Sie Ausschnitte der Aufzeichnung unseres Gesprächs zum Thema.