Würdigung von 40 ehrenamtlichen Helfer_innen der Flüchtlingshilfe in Schleswig-Holstein


Würdigung von 40 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Flüchtlingshilfe in Schleswig-Holstein Am 28. April 2016 wurden 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich im vergangenen Jahr in der Hilfe vor allem für Transitflüchtlinge eingesetzt haben, mit der Anstecknadel „Helfende Hände“ des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein im Schleswig-Holsteinischen Landtag gewürdigt. Die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung in Schleswig-Holstein, Frau Kristin Alheit, überreichte die Würdigung stellvertretend und betonte: 'Sie haben sich ehrenamtlich für Menschen engagiert, die Hilfe brauchen. Dabei haben Sie in den vergangenen Wochen und Monaten unvorstellbar viel geleistet, oftmals über die eigene Belastungsgrenze hinaus. Sie helfen, wo es notwendig ist und heißen Flüchtlinge willkommen. Dafür möchte ich mich im Namen des Ministerpräsidenten und der gesamte Landesregierung bei Ihnen – auch stellvertretend für die vielen Helferinnen und Helfer im Land – ganz herzlich bedanken. Diese große Aufgabe konnte nur bewältigt werden, weil Sie auf Menschen in Not zugegangen sind und angepackt haben, wo es notwendig war. Sie sind Vorbilder für unsere Gesellschaft!“ Der Anstecker der Landesregierung mit zwei symbolisch ineinandergreifenden Händen und dem Slogan „Schleswig-Holstein hilft“ steht für ein Dankeschön an engagierte Menschen, die mit offenen Armen auf Flüchtlinge zugegangen sind und damit geholfen haben, die Situation zu meistern.' Zu dem parlamentarischen Abend anlässlich der Verleihung im Kieler Landeshaus haben die Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein und der Verband Deutscher Sinti und Roma e. V. – Landesverband Schleswig-Holstein eingeladen, um sich auf diesem Wege bei den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement zu bedanken. Die beiden Verbände sind von Anfang an maßgeblich an der Gründung und bei der Koordinierung der Flüchtlingshilfe Schleswig-Holstein beteiligt gewesen. Die Flüchtlingshilfe Schleswig-Holstein besteht, neben diesen beiden Verbänden, aus einem Zusammenschluss des Erzbistums Hamburg, der katholischen Kirche in Kiel, der evangelisch-lutherischen Kirche Altholstein, der Europa-Union Schleswig-Holstein, der Jüdischen Gemeinde Kiel und des DGB Region KERN. Dieses ungewöhnliche Bündnis hat sich im September 2015 aus der Not heraus gebildet, als deutlich wurde, dass für Transitflüchtlinge auf Grund ihres Status keine behördliche Instanz im Rahmen der Tagesversorgung zuständig sein konnte. Teilweise mussten täglich bis über 1.000 Menschen versorgt und betreut werden, die auf eine Weiterreise, unter anderem in skandinavische Nachbarländer, hofften. Ein warmes Essen, ein Abendbrot, Ansprechpartner für den Aufenthalt in Schleswig-Holstein und die Weiterreise sowie die Betreuung der vielen Kinder konnten so dank der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer tagtäglich praktisch und gemeinsam umgesetzt werden. Dr. Cebel Küçükkaraca von der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein: 'Diese Auszeichnung ist eine wichtige Anerkennung für diejenigen, die sich täglich in der Flüchtlingshilfe in Schleswig-Holstein engagiert haben und es heute noch tun. Die 40 heute hier ausgezeichneten Menschen verstehe ich daher als Stellvertreter für alle, die sich in diesem Land bei der Arbeit mit Flüchtenden einbringen. Wir als Bündnis haben aber auch noch etwas anderes, wichtiges gewonnen - wir sind untereinander zu echten Freunden geworden.' Matthäus Weiß vom Verband Deutscher Sinti und Roma in Schleswig-Holstein: 'Mit dem Engagement der heute hier ausgezeichneten Menschen verbinde ich vor allem, dass unsere Gesellschaft in schwierigen Zeiten nach wie vor funktioniert und wir gemeinsam handlungsfähig sind. Wir sind ein Zusammenschluss, den man vielleicht als bürgerliche Bewegung versteht, die auf eine akute Situation humanistisch reagiert hat. Und das werden wir gemeinsam immer wieder tun, wenn es die Situation erfordert.' Ein Lob für die vergangene Zusammenarbeit geht aber auch an die Sicherheitskräfte und die kommunalen Verwaltungen. Ohne den täglichen regen Austausch mit beispielsweise der Stadtverwaltung in Kiel, die oftmals kurzfristige und ganz unbürokratische Entscheidungen treffen musste, sowie die Unterstützung durch die verschiedenen Sicherheits- und Hilfskräfte und befreundeten Zusammenschlüsse wie „Kiel hilft Flüchtlingen“, hätten die Hilfsleistungen nur unter sehr viel schwierigere Bedingungen erbracht werden können. Daher galt der Dank des Abends auch all diesen Menschen und Initiatoren mit dem Versprechen, dass dieses Bündnis jederzeit an ihrer Seite stehen wird.