Bilder einer Immigration


bild_5 Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein und die SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag haben am 08.02.2011 im Landeshaus Kiel zu der Kulturveranstaltung „Bilder einer Immigration“ eingeladen. Das Theaterstück von dem Regisseur Telat Yurtsever ist ein Bewegungs- und Tanztheater, in dem der Inhalt ausschließlich über die Körpersprache vermittelt wird. Im 50. Jahr der Immigration gibt das Stück die unterschiedlichen Abschnitte des Lebens als Migrant in Form eines Albums wieder. Musikalische Hits aus England, Deutschland und der Türkei der 60er und 70er Jahre – Ankunftszeit vieler „Gäste“ – kommentieren die alten und neuen Handlungsmuster der Angekommenen. 15 Migranten- Schauspieler aus drei Generationen sind beteiligt. Die Produktion ist das Ergebnis eines Theater-Workshops für Migranten. Der Regisseur, Telat Yurtsever, hat in diesem Stück - erstmals unter Einsatz unerfahrener Schauspieler- das Abenteuer der Immigration mit Menschen dargestellt, die die Migration selbst erlebt haben. Dieses Projekt wurde in Hamburg, Lübeck, Kiel und der Türkei mit großem Erfolg aufgeführt.

Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Baasch hat für die SPD Schleswig-Holstein das Eröffnungswort gesprochen. Er hat darauf aufmerksam gemacht, dass Kulturveranstaltungen wie diese zur Integration beitragen und dass die SPD in Zukunft häufiger Veranstaltungen dieser Art durchführen möchte. Er hat betont, dass das Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen Vielfalt bedeutet und Diskriminierung sowie Rassismus in unserer Gesellschaft nichts zu suchen hat. Herr Baasch hat weiterhin die TGS-H als sehr wichtigen Kooperations- und Ansprechpartner seit vielen Jahren gelobt und das Wort an den Landesvorsitzenden Dr. Cebel Kücükkaraca übergeben.

Dr. Kücükkaraca hat zunächst einen kurzen Einblick in die Entwicklung der Immigration gegeben. Er deutete darauf hin, dass die einstigen Gastarbeiter inzwischen zu Deutschtürken wurden und einen wesentlichen Teil der heutigen Gesellschaft bilden. Dabei haben sich die meisten Zuwanderer türkischer Herkunft in Deutschland trotz schwieriger Rahmenbedingungen in die Gesellschaft gut eingefügt. Darüber hinaus sagte Dr. Kücükkaraca: „ Ihre Einwanderungsgeschichte oder die Geschichte ihres Herkunftlandes kommt weder im Schulunterricht noch sonst in irgendeinem Bereich der Gesellschaft vor. Rahmenbedingungen, wie sie sich in diese Gesellschaft einfügen können, haben Jahrzehnte lang gefehlt“.
Das Thema „Bilder einer Immigration“ soll uns anhand der Wörter Kultur und Kunst Gründe geben, über die Situation der in Deutschland eingewanderten Migranten nachzudenken und uns gegenseitig auszutauschen.

„Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein wird auch im 50. Jahr der Migration sich für Aufklärung, Bildung und Verständigung einsetzten, damit unser schönes Land auch die Heimat der jugendlichen Migranten wird und bleibt: Eine andere Heimat haben diese jungen Menschen nämlich keine!“, sagte Dr. Kücükkaraca und beendete damit sein Grußwort.

Im Anschluss an die Theateraufführung hatten die geladenen Gäste die Gelegenheit beim Buffet Ihre Gespräche fortzusetzen.