
FEmiN - Frauen-Empowerment in Neumünster
Die Stadt Neumünster leitet als Vorhabensträgerin das Projekt und arbeitet nebst der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V. mit den Teilvorhabenträger*innen KAST e. V., Sozialdienst muslimischer Frauen Neumünster e. V., Neumünster Medien e. V., AWO-Service GmbH und Türkische Gemeinde in Neumünster e. V.
FEmiN hat eine Förderdauer von drei Jahren erhalten, startete also 2023 und wird 2025 enden.
Ziele
In dem Projekt werden Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit für den Arbeitsmarkt aktiviert und damit ihre Chancen auf eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe in Deutschland erhöht.
Das Ziel des Vorhabens ist es Frauen mit Migrationserfahrung bei der Teilhabe an Bildungschancen und Arbeitsmarkt zu unterstützen und für den Arbeitsmarkt nachhaltig zu aktivieren. Auch die Erweiterung der Teilhabe von Frauen mit Migrationserfahrung im Allgemeinen ist Ziel des Projekts. Durch das Projekt soll eine Erreichbarkeit der lokalen Strukturen, der Zugang zum Arbeitsmarkt, der Einstieg in hilfreiche Netzwerke und die Integration von Frauen mit Migrationserfahrung im Allgemeinen gestärkt und erweitert werden.
Da Integration (vor allem Arbeitsintegration) maßgeblich über Sprache passiert, ist es Ziel des Projektes die sprachliche Aktivität der Teilnehmerinnen durch die offenen Angebote des Projekts zu erhöhen. Über offene, lebensweltorientierte Angebote werden Frauen zunächst unverbindlich in das Projekt eingeladen und von dort an Angebote wie eine Potenzialanalyse oder ein Sprachpraxistraining weitergeleitet.
In Workshops werden digitale Kompetenzen gezielt erweitert (Umgang mit E-Mails etc.) und so die Grundlagen für eine digitale Bewerbung gelegt. In der offenen Schreibwerkstatt werden die Teilnehmerinnen bei der Suche nach (Praktikums-)Stellen und beim Schreiben der Bewerbungen unterstützt. Informationsveranstaltungen zum Arbeitsmarkt und zu Rechten und Pflichten am Arbeitsplatz runden das offene Angebot ab. Ebenso ist die Vernetzung der lokalen Strukturen (Arbeitgeber, Beratungsstellen und Behörden) ein wichtiges Ziel des Projekts.
Durch die Vernetzung werden Vorurteile abgebaut, Zugänge für die Teilnehmerinnen geschaffen und Bedarfe und Abweichungen auf allen Seiten frühzeitig erkannt. In diesem Bereich finden regelmäßige Vernetzungs- und Austauschtreffen und Informationsveranstaltungen statt.
Zielgruppe
Für die Gesamtdauer von drei Förderjahren werden in FEmiN mindestens 350 Frauen in Neumünster erreicht. Wie bereits erwähnt, haben formal geringqualifizierte Frauen mit Migrationserfahrung, die hinsichtlich ihrer Bildungsteilhabe und Arbeitsmarktchancen einen erhöhten Unterstützungsbedarf.
Im Projekt FEmiN – Frauen Empowerment in Neumünster werden insbesondere, aber nicht ausschließlich, drei Gruppen formal gering qualifizierter Frauen mit Migrationserfahrung als Zielgruppe definiert:
1. Frauen mit Migrationserfahrung im Alter unter 25 Jahren. Insbesondere junge Frauen, die Unterstützung bei der Suchen nach Ausbildungsplätzen und bei der ersten Orientierung auf dem Arbeitsmarkt benötigen und bei anderen Beratungsangeboten bisher wenig berücksichtigt wurden.
2. Die sogenannte "Stille Reserve", also z. B. gerade Neuzugewanderte sind aufgrund fehlender Kenntnisse der deutschen Systeme und der Anmeldeverfahren benachteiligt und entscheiden sich bislang oft gegen eine Kinderbetreuung und damit auch gegen einen früheren Arbeitsmarkt(wieder-)einstieg sowie Frauen, die z. B aufgrund fehlender familiärer Unterstützung, unzureichender öffentlicher Unterstützungssysteme oder schlichter Unkenntnis nicht arbeitslos bzw. -suchend gemeldet sind.
3. Geflüchtete Frauen aus der Ukraine: Die Herausforderungen ihrer Arbeitsmarktintegration liegen insbesondere bei der Anerkennung bisheriger Qualifikationen, dem deutschen Spracherwerb und der Kinderbetreuung.
Methoden
In insgesamt sechs verschiedenen Modulen werden die Ziele des Projektes und somit die Teilnehmerinnen erreicht und unterstützt.
Als Teilvorhabenpartner ist die TGSH in drei Modulen vertreten und bietet folgende gruppenbezogene Unterstützungsangebote:
- In der Schreibwerkstatt gibt es zwei Schwerpunkte; mit dem Fokus auf Anschreiben und Lebensläufe werden die Teilnehmerinnen mit wechselnden Beispielvorlagen inhaltlich und in Bezug auf das Format trainiert und können die Zeit nutzen, um ihre eigenen Bewerbungsunterlagen zu erstellen
- Im Peer-to-Peer Austausch tauschen sich die Teilnehmerinnen zu ihren Erfahrungen hinsichtlich Sprache und allen formalen Herausforderungen aus ihrem (Arbeits-)Alltag aus
- In der Berufsbezogenen Sprachpraxis vertiefen die Teilnehmerinnen ihre bereits im Sprachkurs erworbenen Deutschkenntnisse
- Bei Ausflügen erweitern die die Teilnehmerinnen ihre Alltagskompetenzen und Mobilität im Nah- und Sozialraum
- Mit Betriebsbesichtigungen lernen die Teilnehmerinnen bestimmte Betriebe und vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten in und um Neumünster kennen
In Einzelberatungen und Coachings werden die Teilnehmerinnen bei der Suche nach Praktika und anderen Beschäftigungsmöglichkeiten unterstützt. Sie werden bei Bedarf zu Bewerbungsgesprächen begleitet und in Reflexionsgesprächen werden Abbrüche vermieden und der Übergang in den Arbeitsalltag sichergestellt.
Mit Informationsveranstaltungen für Betriebe sind die Mitarbeitenden direkte Ansprechpersonen und können so bedarfsweise unterstützen, Vorurteile abbauen oder aber gezielt den Kontakt zwischen Arbeitgeber*in und Teilnehmerin herstellen.
Mit diesen und weiteren Angeboten des Projektes erfolgt die soziale und berufliche Integration der Teilnehmerinnen.
Weitere informationen:
Weitere informationen: FEmiN
Verantwortlich | Dr. Cebel Kücükkaraca |
Projektleiter | Maria Aderhold |
Projektzeitraum | 01.01.2023 - 31.12.2028 |
Standorte | Neumünster |
Träger | Ein teil:Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V. |
Zielgruppe | Frauen mit Migrationserfahrung und geflüchtete Frauen aus der Ukraine |