
In der Schulung wurden folgende Fragen behandelt:
- Wie ist die Preissituation für Strom in Deutschland und Schleswig-Holstein?
- Wie funktionieren die Stromverträge?
- Wie funktioniert der Stromzähler?
- Welche Informationen finden sich auf einer Stromrechnung und wie ist sie zu verstehen?
- Was führt zu einer Stromsperre und wie geht man damit um?
- Wie kann man Stromkosten sparen?
Die Referentin informierte die Teilnehmenden zunächst über die Stromerzeugung und den Stromverbrauch in Deutschland. Der Strompreis für deutsche Haushalte ist von 2016 bis 2024 um 11,78 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Die Multiplikator*innen wurden auch über die Strompreise in Schleswig-Holstein informiert. Die Grundversorgung ist dort deutlich teurer als ein Sondervertrag. Die Referentin empfahl, Vergleichsportale zu nutzen, und gab zahlreiche Tipps für die bestmögliche Nutzung. Von flexiblen Tarifen sollte man Abstand nehmen – es sei denn, man kann hauptsächlich außerhalb der Spitzenzeiten Strom verbrauchen.
Danach wurden die Teilnehmenden über die Geräte informiert, die die verschiedenen Verbrauchsarten in ihrem Haushalt zählen: den Strom-, Gas- und Wasserzähler. Es ist wichtig, den Überblick über diese Geräte zu behalten und die Ablesekarte, die einmal jährlich verschickt wird, stets auszufüllen und zurückzusenden. Andernfalls wird der gesamte Stromverbrauch seit der letzten Ablesung zum aktuellen Preis berechnet!
Ein Beispiel für eine Stromrechnung wurde dann detailliert vorgestellt. Man sollte immer den verbrauchten Strom überprüfen. Ist er höher als erwartet? Wie vergleicht er sich mit dem Stromspiegel? Wenn man mehr Strom verbraucht hat als erwartet, muss man eine Nachzahlung leisten und die monatlichen Kosten erhöhen sich im folgenden Jahr. Dieser Abschlag erscheint auf der Rechnung und sollte nachvollziehbar sein sowie dem Mehrverbrauch entsprechen.
Der Stromversorger kann eine Mahnung über eine mögliche Stromsperre verschicken, sobald der Zahlungsrückstand 100 € erreicht. In diesem Fall erhalten die Verbraucher*innen eine vierwöchige schriftliche Warnung, Informationen zur Vermeidung einer Stromsperre, eine Abwendungsvereinbarung (d. h. eine Ratenzahlung zur Vermeidung der Sperre) sowie ggf. eine achttägige Ankündigung der Stromsperre, bevor der Strom tatsächlich gesperrt wird.
Der beste Weg, eine Stromsperre zu vermeiden, ist, den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Referentin informierte die Multiplikator*innen über viele energiesparende Verhaltensweisen im Haushalt und über verschiedene Förderprogramme, die Haushalte bei der Reduzierung des Stromverbrauchs unterstützen. Durch den Stromspar-Check können Menschen mit geringem Einkommen eine kostenlose Beratung, einen Zuschuss für einen neuen Kühlschrank und energieeffiziente Produkte wie LED-Lampen erhalten.
Die Schulung „Stromsperre verhindern!“ vermittelte wichtige Informationen, die für alle Haushalte in Deutschland relevant sind. Sie bot ein klares und detailliertes Verständnis des Strommarktes und wie man sich als Verbraucher*in darin zurechtfindet. Es war das erste Treffen des Netzwerks im Jahr 2025. Die Multiplikator*innen werden sich Ende Februar zur nächsten Schulung über die neue e-Patientenakte wiedersehen.
Weiteres Bildungsmaterial der VZSH für Lehrer*innen und Multiplikator*innen finden Sie hier.
Abbildung: © 2025 Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen - CC BY-ND 4.0